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Wünsche für das neue Fussballjahr

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Liebe Leserinnen und Leser
Dies ist leider der letzte Steilpass-Blog von Mämä Sykora. Für seine präzisen Analysen, humorvollen Beiträge und engagierten Voten möchten wir Mämä danken. Er hat den Blog in den letzten Jahren entscheidend mitgeprägt und eine grosse, begeisterte Leserschaft gewonnen. Für die Zukunft alles Gute! Die Redaktion.

Sion-Spieler Serey Die lässt sich im Barrage-Spiel gegen den FC Aarau dramatisch fallen, Mai 2012. (Keystone)

Schwalben sind das Letzte: Sion-Spieler Serey Die lässt sich im Barrage-Spiel gegen den FC Aarau dramatisch fallen, Mai 2012. (Keystone)

Das Jahr ist bald vorbei. Höchste Zeit also, sich seine Wünsche für das neue Jahr zurechtzuschustern. Gerne verzichte ich auf meine eigenen auf Kosten dieser Dinge, die ich mir vom Fussball in 2013 wünsche. Oder zumindest in einer nicht so fernen Zukunft, dass erst meine Urenkel davon profitieren können.

Stoppt die Überdosis! Ich mag Fussball. Ich liebe ihn sogar. Doch selbst bei mir löst die stetige Erhöhung der Anzahl Spiele jährlich nicht etwa eine zunehmende Befriedigung aus, sondern eher ein Überdruss. Eine Champions League mit 64 Mannschaften, eine EM mit 24 Teams – völliger Blödsinn! Reduktion statt Explosion muss es heissen. Behaltet bitte die «Kracher» und «Klassiker» auf einem Minimum, denn nur dann bekommen sie auch diese Aufmerksamkeit, die ihnen gebührt.

Erlegt die Schwalben! Es kann nicht sein, dass unser Lieblingssport derjenige ist, in dem mit riesigem Abstand am meisten geschauspielert, geschummelt, simuliert und betrogen wird, so dass man sich gegenüber Anhängern anderer Sportarten schämen muss. Wo sind Fairness, Ehrlichkeit und Sportsmanship hin? Eine gelbe Karte dafür, dass man mit einer Schwalbe jeglichen Anstand vermissen lässt und betrügen will? Lächerlich. Die Rettung des Fussballs funktioniert in diesem Fall nur über knallharte Bestrafungen. Hier geht es nicht um kleinere Unsportlichkeiten, sondern um Betrug. Genau wie beim Doping. Deshalb müssen solche Dinge auch gleich sanktioniert werden. Mit schmerzhaften langen Sperren.

Realismus in den Verwaltungsräten! Toll, wir sind derzeit die Liga mit dem höchsten Trainerverschleiss weltweit. Und dies, weil anscheinend die meisten Verwaltungsräte der Super-League-Vereine den Eindruck haben, ihr Verein müsse doch viel besser dastehen, als er es derzeit tut. Liebe Herren, lasst euch nicht immer von eurem Fanblick irreführen und glaubt den Experten im Klub, wenn sie die Möglichkeiten des Teams erörtern. Und glaubt ihnen auch, dass es Zeit braucht, um eine Mannschaft in Gang zu bringen. Den Trainer zu feuern ist wahrlich nicht immer die beste Lösung.

Bleibt hier, Jungs! Liebe junge Fussballer, schaut euch bitte mal die Einsatzminuten eurer jungen Landsmänner im Ausland an, bevor ihr nach 2, 3 guten Spielen irgendwohin wechselt. Ja, ihr habt Talent. Und ja, ihr verdient dort verdammt gut. Aber erinnert euch doch mal daran, weshalb ihr Fussballer werden wolltet. Wegen den tollen Spielen, den Trophäen, der Freude. Reift erst mal hier zu Leistungsträgern, die Zeit rennt euch nicht davon! Es ist auf jeden Fall schöner, hier etwas zum Spiel beizutragen als in Kiew, London oder Wolfsburg auf der Bank oder der Tribüne zu sitzen.

Denkt daran: Es ist ein Spiel! Diesen Satz sollten sämtliche Beteiligten auf dem Platz und auf der Tribüne jeden Tag mantrisch wiederholen. Ihr Fussballer messt euch mit anderen, tut dies bitte auch so, wie ihr es mit Freunden tun würdet. Und ihr Fans unterstützt euren Verein genau gleich wie die anderen Fans ihre Mannschaft. Es gibt keinen Grund, weshalb ihr nicht nach dem Schlusspfiff mit ihnen ein Bier trinken gehen könnt. Ihr schaut lediglich 90 Minuten einem Spiel (!) zu.

Nicht nur das Jahr geht zu Ende, sondern mit dem heutigen Blog auch meine Zeit als Autor des «Steilpass». Nach eineinhalb Jahren, 153 Blogs und über einer halben Million Zeichen überlasse ich das Feld anderen. Ich bedanke mich bei euch Lesern für die Aufmerksamkeit und die spannenden Diskussionen. Es war mir eine Freude!

Wer weiterhin von mir lesen, hören und sehen will, der abonniert natürlich das Magazin ZWÖLF und schaut ab dem 23. Januar jeweils um 18 Uhr die Sendung «ZWÖLF – Die Fussballbar» auf SSF. Ich wünsch euch allen einen guten Rutsch und ein tolles 2013!

Nachtrag: Wir freuen uns ab Januar Birgit Schönau als Bloggerin im Steilpass begrüssen zu können. Einen guten Rutsch! Die Redaktion.


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